Pressestimmen
"Daniel Raiskin und die Rheinische Philharmonie Koblenz haben schon öfters gezeigt, dass sie Aufnahmen von hoher musikalischer Qualität liefern können, die man so nicht unbedingt von einem Orchester aus der Provinz erwarten würde.
"Daniel Raiskin und die Rheinische Philharmonie Koblenz haben schon öfters gezeigt, dass sie Aufnahmen von hoher musikalischer Qualität liefern können, die man so nicht unbedingt von einem Orchester aus der Provinz erwarten würde.
In dieser Aufnahme von Mahlers Dritter Symphonie nimmt sich Raiskin Zeit, um die Musik stimmungsvoll werden zu lassen. Das wird noch auffälliger in der zweiten Abteilung, in der das Idyllische, das Pastorale mitunter sehr verträumt oder auch schwärmerisch betont wird. Gewiss, es gibt auch Beschwingtes und Humoriges, aber ich werde diese bewegende Aufführung vor allem wegen ihrer Ruhe und ihres inneren Friedens in Erinnerung behalten. Der letzte Satz, ‘Langsam, Ruhevoll. Empfunden’ ist Balsam für die Seele. Raiskin bleibt immer ehrlich, unprätentiös und durchgehend rhetorisch.
Da sein Orchester im Ganzen beeindruckt und durch exzellente solistische Leistungen besticht, die Altstimme von Ewa Marciniec genau so überzeugt wie der Chor, ist diese durch Raiskins Dirigat sehr persönliche Interpretation wirklich ansprechend."
Daniel Raiskins Einspielung der Vierten Sinfonie von Dmitrij Schostakowitsch gehört zu den packendsten klanglichen Darstellungen dieses Werks.(...)
Daniel Raiskins Einspielung der Vierten Sinfonie von Dmitrij Schostakowitsch gehört zu den packendsten klanglichen Darstellungen dieses Werks.(...)
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(...) Insgesamt überzeugten die Aufführungen der Rheinischen Philharmonie durch Konturenschärfe und straffe, dynamische Abläufe, namentlich in der Gavotte und der Gigue der Bachschen Orchestersuite.
(...) Insgesamt überzeugten die Aufführungen der Rheinischen Philharmonie durch Konturenschärfe und straffe, dynamische Abläufe, namentlich in der Gavotte und der Gigue der Bachschen Orchestersuite. Andererseits beeindruckte im ersten Satz die klare Linienführung der Fuge, im zweiten - dem berühmten Air - der Feinschliff der musikalischen Diktion.
Am Pult erwies sich Daniel Raiskin als durchweg gezielt und energisch schaltender und waltender Dirigent. Unter seiner effizienten Stabführung spielte die Rheinische Philharmonie sehr lebendig, kompakt und auch differenziert. Dies galt nicht lediglich für den weihnachtlich barocken Teil des Programms, sondern auch für Haydns Londoner Sinfonie „Mit dem Paukenschlag“ (G-Dur, Nr. 94, Hob. I: 94) und nach der Pause für Brahms' zweites Klavierkonzert in B-Dur (op. 83). Erstere wurde sehr farbig, mit musikantischem Elan, Esprit, eleganten Tonabstufungen und ausladendem sinfonischem Gestus präsentiert…
Gabor Halasz
Schostakowitschs gewaltige vierte Sinfonie spiegelt nicht nur musikalisch sondern auch durch die Umstände ihrer um 20 Jahre verschobenen Uraufführung viel von der Tragik des Lebens des Komponisten wieder.
Schostakowitschs gewaltige vierte Sinfonie spiegelt nicht nur musikalisch sondern auch durch die Umstände ihrer um 20 Jahre verschobenen Uraufführung viel von der Tragik des Lebens des Komponisten wieder. Daniel Raiskin hat nun mit dem gemeinsam agierenden Staatsorchester Rheinische Philharmonie und dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz eine packende Liveeinspielung (Avi CD 8553235) vorgelegt, die den gewaltigen emotionalen Kosmos des Werks abschreitet. Mit packender Wucht und das Grelle der Musik ausformend gelingt Raiskin mit seinem Doppelorchester eine beeindruckende Wiedergabe. (gt)
(...) Wie ausgewechselt wirkt nun das Orchester, folgt Raiskin bedingungslos bei seiner Interpretation, die ganz auf die zukunftsweisenden, Beethoven'schen Anklänge des Werks setzt, die Haydn emotional auflädt.
(...) Wie ausgewechselt wirkt nun das Orchester, folgt Raiskin bedingungslos bei seiner Interpretation, die ganz auf die zukunftsweisenden, Beethoven'schen Anklänge des Werks setzt, die Haydn emotional auflädt. Beethoven vorweg nehmen beispielsweise gleich die nachhaltig herausgearbeiteten Kontraste im ersten Satz, der schwer und schicksalhaft anhebt, bevor er zum heiteren Allegro überwechselt; aber auch die Leidenschaft, die zwischen den Zeilen des variationenreichen, innigen Andantes spürbar wird. Das ist ein himmlisch süßes Ausruhen vor dem Menuett mit seinem eigenwilligen Hüpfschritt. Erst recht vor dem Finale, das die Gegensätze des ersten Satzes noch einmal und noch entschieden monumentaler auftürmt. Da bündelt Raiskin das Orchester zu nur punktuell abgebremster, ungestümer Urgewalt. (...)
(...) Mit Schuberts Unvollendeter und Tschaikowskys Pathéthique umrahmten die beiden berühmtesten h-Moll-Sinfonien der Musikliteratur Mahlers frühen Zyklus der "Lieder eines fahrenden Gesellen".
(...) Mit Schuberts Unvollendeter und Tschaikowskys Pathéthique umrahmten die beiden berühmtesten h-Moll-Sinfonien der Musikliteratur Mahlers frühen Zyklus der "Lieder eines fahrenden Gesellen".
Klar, dass die Maximalbegeisterten den grandiosen vorletzten Satz der Tschaikowsky-Sinfonie zum Anlass lauter Jubelkundgebungen nahmen. Ihre Bravos blieben allerdings im Halse stecken, als Raiskin das abschließende Adagio lamentoso ohne Unterbrechung folgen ließ. Was war das für ein aufwühlendes Orchesterspiel. Von der emotionalen Anspannung wirkte der Dirigent am Ende regelrecht gezeichnet.
Allgemein bestachen seine Wiedergaben durch einen den Gesamtfluss nie beeinträchtigenden Detailreichtum gerade auch in den Nebenstimmen. Schuberts bereits zu Zeiten vor Beethovens Neunter - gewissermaßen an ihr vorbei - weit in die Ausdruckswelten des späten 19. Jahrhunderts durchdringende Musiksprache war in ihrem bedrohten Idyll wunderbar ausgespielt.
Die Mahler-Lieder hatten in Wolfgang Holzmair einen renommierten Solisten, der es verstand, das Zerbrechliche dieser Musik auszudrücken. Dass da einer singt, dem das Leben letztlich misslingt, war in jedem Takt spürbar. Eine zutiefst bewegende Mahler-Interpretation, zumal das Orchester und sein Chef auch hier durch punktgenaue Klangarbeit überzeugten. (...)
Wenn mancher Stadtkämmerer über die Notwendigkeit der Orchestervielfalt räsonniert, sollte er sich mal eine CD mit Orchestern aus der „Provinz“ anhören.
Wenn mancher Stadtkämmerer über die Notwendigkeit der Orchestervielfalt räsonniert, sollte er sich mal eine CD mit Orchestern aus der „Provinz“ anhören. Vom hohen Niveau zeugt eine Einspielung von Dmitri Schostakowitschs Vierter Symphonie mit der Rheinischen Philharmonie Koblenz und dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz unter Leitung von Daniel Raiskin. Die Aufnahme klingt sehr transparent, der russische Dirigent weiß das monumentale Werk unter Spannung zu halten. Wer dieses Meisterwerk sauber, klangschön und durchaus packend kennenlernen will, ist mit der Neuaufnahme vorzüglich bedient. P.Ob.
Hochrangig ■■■■□
Er gehört zur hochklassigen Musikergarde, die das Cello-Erbe großer Komponisten bestens verwaltet. Jetzt ist Julian Steckels neue CD erschienen, die Rares mit Melodischem verbindet - und mit heimlichen Hits aufwartet.
Er gehört zur hochklassigen Musikergarde, die das Cello-Erbe großer Komponisten bestens verwaltet. Jetzt ist Julian Steckels neue CD erschienen, die Rares mit Melodischem verbindet - und mit heimlichen Hits aufwartet.
Natürlich ist Julian Steckel längst kein Geheimtipp mehr, doch der junge Cellist pflegte auf seinen bisherigen CD-Veröffentlichungen vornehmlich Kammermusik: ehrenwert und auf hohem Niveau, aber ein Repertoire für Kenner, keines, mit dem man ein breites Publikum erobert. Mozart, Brahms, Mendelssohn und August Klughardt - ein ambitioniertes Programm, mit dem der 1982 in Pirmasens geborene Steckel lieber erst mal seinen Qualitätsstandard festlegte und seine Vorlieben dokumentierte, als mit wohlbekannten Konzertreißern aufzutrumpfen.
2010 räumte er dafür renommierte Preise ab (unter anderem gewann er den ARD-Musikwettbewerb), erwarb den Lohn für solide künstlerische Integrität und begründete eine Karriere, mit der es seitdem steil aufwärts geht. Kein einfaches Unterfangen, denn an hochkarätigen Cellisten herrscht derzeit kein Mangel. Konzerte absolvierte Steckel natürlich in Menge - speziell als Gast der großen deutschen Rundfunkorchester, und mit gleichem Erfolg wie im Studio.
Jetzt legt er eine CD mit Solokonzerten vor, die vergleichsweise breitwandig klingen - vom intimen Kammerensemble zu voluminösem Orchestersound mit Werken, die vor Emotionen explodieren. Doch auch hier geht Steckel wieder seinen eigenen Weg, interpretiert klangmächtige, anspruchsvolle Werke der Cello-Literatur, die aber wunderbar zueinander passen.
Hollywood auf dem Cello
Erich Wolfgang Korngolds (1897-1957) Musik quillt manchmal über vor melodischer Fülle und orchestralen Effekten. Sie kann überwältigend verführerisch, aber auch süßlich aufdringlich klingen. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland ging er in die USA und schrieb dort neben Konzertwerken erfolgreiche Filmmusiken, die allerdings weit über das gängige Hollywood-Niveau hinausreichten. Auch sein Cellokonzert op. 37 aus dem Jahre 1947 konzipierte Korngold ursprünglich für einen Kinofilm ("Deception" von Irving Rapper), was die griffige Struktur und die eingängigen Harmonien des einsätzigen Werkes spüren lassen.
Barocke Klarheit und Fülle
Geradezu prädestiniert für dieses Material erscheint Julian Steckels Cello-Ton, der mit geschmeidiger Sanglichkeit das Konzert offensiv und klangsicher darbietet. Zurückhaltung wäre hier tödlich, auch virtuose Effekthascherei würde an der Oberfläche verpuffen. Steckel präsentiert die Korngoldsche Fülle einfach souverän: Erstaunlich, dass dieses so wirksame Werk so selten aufgeführt wird. Mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter Daniel Raiskin fand Steckel ein biegsames Ensemble, das sich ebenso sicher auf dem Korngold-Terrain bewegte. Die Interaktion funktionierte perfekt.
Eben solche Dichte im klanglichen Ausdruck verlangt Ernest Blochs (1880-1959) häufiger aufgeführtes Werk "Schelomo, Rhapsodie hébraique", seit jeher ein Prüfstein für Cellisten, die den von orientalischen Klangstrukturen geprägten Charakter von Blochs Werk in den Griff kriegen müssen. Die Geschichte König Salomos (Schelomo) inspirierte die Rhapsodie, und Steckel spielt sie mit Lust am exotischen Sound, ohne europäische Kühle - wieder ein idealer Stoff für sein singendes Cello und seine stilistische Flexibilität. Mischa Maisky spielte "Schelomo" 1988 gemeinsam mit Leonard Bernstein ein, sicher eine ideale Kombination. Doch auch vor diesem Team müssen sich Steckel und Raiskin nicht verstecken.
Auch der Komponist Berthold Goldschmidt (1903-1996) wurde ein Opfer der Nazis und musste aus seiner deutschen Heimat fliehen, weshalb sein Talent nicht die Erfüllung und Anerkennung finden konnte, die ihm gebührt hätte. Als Schüler von Franz Schreker experimentierte er freizügig, aber noch tonal melodisch mit der klassischen Konzertform, übernahm Einflüsse aus der Populärmusik, verknüpfte diese mit barocker Klarheit und überführte seine Ideen in einen Korngold und Bloch nicht unähnlichen Stil. Seine Originalität und Spritzigkeit rechtfertigt die späte Anerkennung, die Goldschmidt erst gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland erfuhr. Sein Cellokonzert op. 23 liefert das überschwängliche Finale einer CD, die von Beginn bis Schluss Spaß macht wie ein prallbunter Blockbuster.
Zu diesem Film für die Ohren darf es gern ein Sequel geben.
„Italienische Opern-Nacht“ im Thiersch-Saal des Kurhauses - für den Erfolg eines solchen Opernevents bedarf es nur einer glücklichen Zusammenstellung des Programms, schöner Stimmen und eines gut disponierten Orchesters.
„Italienische Opern-Nacht“ im Thiersch-Saal des Kurhauses - für den Erfolg eines solchen Opernevents bedarf es nur einer glücklichen Zusammenstellung des Programms, schöner Stimmen und eines gut disponierten Orchesters. Diese Voraussetzungen waren an diesem von Rainer Zagovec launig kommentierten Abend gegeben.
Das Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter dem jedem Detail nuanciert nachgehenden Dirigat Daniel Raiskins stellte sich neben der wendigen und inspirierten Begleitung der drei Vokalsolisten mit der Interpretation der Ouvertüren zu Gaetano Donizettis „Don Pasquale“ Giuseppe Verdis „I vespri siciliani“ als imponierender Klangkörper vor.
Wenn italienische Opernmusik angesagt ist, erwarten die Zuhörer Stimmen, die das glutvolle und leidenschaftliche Melos dieser Musik überzeugend präsentieren können, wobei man immer wieder feststellt, dass die Fähigkeit zur Produktion hoher und lange gehaltener Töne im Mittelpunkt des Interesses zu stehen scheint. Mit dieser Fähigkeit konnte vor allem Sopranistin Katarzyna Dondalska brillieren, die dem Fachbereich der lyrischen Koloratursängerin zuzuordnen ist, mit zusätzlichen Fiorituren in teils Schwindel erregender Höhe und biegsam geführter Stimme Anlass zu wahren Ovationen gab, ein Musterbeispiel stimmlicher Akrobatik, sehr schön und mit kapriziöser Eleganz gesungen vor allem die Arie der Rosina aus Gioacchino Rossinis „Barbier von Sevilla“.
Aus diesem Meisterwerk der opera buffa war dann auch Marco Nisticò mit der berühmten Cavatine des Figaro mit hell timbriertem, markantem Bariton und bestechend geläufigem Parlandosingen zu hören. Sehr beachtlich auch der Auftritt des an der Dresdner Semper-Oper engagierten Andrej Dunaev - ein Tenor des Spintobereichs mit hervorragendem Stimmansatz, in der Höhenlage mit metallisch gedecktem, strahlendem Timbre, exzellent die Arie des Nemorino aus Donizettis „L’elisir d’amore“ sowie die Arie des Calaf aus Giacomo Puccinis „Turandot“, Musterbeispiele lyrisch-dramatischer Gestaltung.
Ihm war es auch vorbehalten, mit der Arie des Herzogs aus Verdis „Rigoletto“ den Reigen der vom Auditorium stürmisch eingeforderten Zugaben zu eröffnen - mit dem gemeinsam gesungenen Trinklied aus Verdis „Traviata“ verabschiedeten sich die Künstler vom begeisterten Publikum.
Rübezahl muss ein Held sein, jedenfalls wenn Carl Maria von Weber mit seiner Ouvertüre "Beherrscher der Geister" den Berggeist des Riesengebirges in seinem Charakter geschildert haben sollte.
Rübezahl muss ein Held sein, jedenfalls wenn Carl Maria von Weber mit seiner Ouvertüre "Beherrscher der Geister" den Berggeist des Riesengebirges in seinem Charakter geschildert haben sollte. Allerdings hat er seine Oper "Rübezahl" nie vollendet und nur die Einleitung dazu unter dem geänderten Titel 1811 als Konzertouvertüre publiziert. Beim "Mainzer Meisterkonzert" in der Rheingoldhalle mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie war sie unter der Leitung von Chefdirigent Daniel Raiskin ein schmissiger Auftakt mit dramatischer Wucht. Viele Facetten verliehen der Solist Hrachya Avanesyan und Raiskin mit dem gut disponierten Orchester dem Violinkonzert D-Dur op. 77 von Brahms. Vom herben bis zum lieblichen Ton fächerten sie das Spektrum sehr weit auf, mit Sentiment und Emphase, im Finale mit musikantisch glutvollem Impetus und tänzerischem Schwung. Der 1986 geborene armenische Violinist behauptete sich mit seinem tragfähigen Ton überall gut gegen das Orchester.
Mit gehöriger Klangfülle, geprägt vom knackigem Blechbläsersound und doch bestens durchhörbargestaltete Raiskin die d-Moll-Sinfonie von César Franck. In zugkräftigen Crescendi steuerte er zielstrebig die Kulminationspunkte an und brachte schon im Kopfsatz die üppige Chromatik zu starker Spannungswirkung. Wie dasselbe Thema im zweiten Satz, der laut Franck "ein kombiniertes Andante und Scherzo" ist, im beschleunigten Teil einen völlig veränderten Charakter annimmt und wie im Finale die Themen aus den vorangehenden Sätzen verkettet werden, war ideal dargestellt und die einzige Sinfonie des Komponisten damit als Meisterwerk. Analytische Vorarbeit und packende Spontaneität gingen Hand in Hand. GUIDO HOLZE